Eine der großen Hürden des ÖPNV in Deutschland ist das Tarif-Wirrwarr. Bevor man sich in seiner eigenen oder gar einer fremden Stadt damit auseinandersetzt, ist man unkomplizierter ins Auto gestiegen. Es wirkt so, als wollen absichtlich möglichst viele Hürden aufgestellt werden, sodass nur die hartgesottensten den Weg in einen Bus oder eine Bahn finden. Schade!
Luftlinientarif
Ein positives Beispiel ist die Einführung eines „eTarifs“ oder „Luftlinientarifs“ im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Einsteigen und Einchecken, Aussteigen und Auschecken. Und seit kurzem wird im „optimierten Luftlinientarif“ stets der günstigste Tarif berechnet. Sofern man das Auschecken nicht vergisst.
Ein langer Weg
Was heißt, dass der „günstigste Tarif“ berechnet würde? Neben dem Luftlinientarif existiert weiterhin der Wabentarif. Und bis 2022 mussten man selbst prüfen für welche Fahrt welcher Tarif der günstigere ist.
Beispiele Luftlinientarif
Hier spielt der optimierte Luftlinientarif seine Stärke aus. In dem Beispiel geht die Fahrt von Mannheim Hauptbahnhof nach Deidesheim Bahnhof, Umstieg in Neustadt Weinstraße Hauptbahnhof.



Die Fahrt von Mannheim Hauptbahnhof nach Deidesheim Bahnhof, kostet im
- Luftlinientarif 7,17 €
- Wabentarif 10,80 €
Steigt man jedoch bereits in Neustadt an der Weinstraße aus, kostet das Ticket in beiden Tarifarten 8,70 €. Die Luftlinie von Mannheim nach Deidesheim ist kürzer als von Mannheim nach Neustadt, daher ist es in diesem Tarif günstiger nach Deidesheim zu fahren, auch wenn man in Neustadt umsteigt und mehr Waben durchfährt.
Wermutstropfen
Derzeit unterhält der Verkehrsverbund drei verschiedene Apps (myVRN, eTarif und Tickin), mit der in diesem Taif gefahren werden kann. Und das alleine für das Betriebssystem Android. Als Fahrgast wären mir günstigere Preise lieber, als neun verschiedene Apps für meinen Verkehrsverbund.
Stay blogged. 😎
Dein Matthias Düsi