Worin besteht der Unterschied zwischen Weißherbst und Roséwein? Die Abgrenzung ist nicht sehr einfach. Zudem stehen online verwirrende bzw. falsche Angaben.
Wie lautet die Definition von Weißherbst?
Weißherbst ist ein deutscher Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g. U.). Weißherbst ist ein in einem bestimmten Anbaugebiet erzeugter Qualitätswein oder Prädikatswein, der aus einer einzigen roten Rebsorte und zu mindestens 95 % aus dem frühzeitigen Abpressen von Maische erzeugt wurde; die Rebsorte muss zusammen mit der Bezeichnung „Weißherbst“ angegeben werden. Weißherbst darf auch bei einheimischem Qualitätsschaumwein verwendet werden, der aus Wein hergestellt wurde, der die Bezeichnung „Weißherbst“ tragen darf.
Worin liegt der Unterschied zwischen Weißherbst und Rosé?
Ich habe Euch eine Übersichtstabelle erstellt:
Weißherbst | Rosé | |
100 % sortenrein Pflicht? | ||
Rebsortenangabe Pflicht? | ||
Qualitätswein o. Prädikatswein Pflicht? | ||
Auf wenige Anbaugebiete beschränkt?* | ||
Darf auch weiß sein? | ||
Mind. 95 % hellgekelteter Most? | ||
Cuvée/Verschnitt zulässig? |
Zur Praxis
Es gibt sehr viele deutsche (!) Rosé, die den Weißherbstanforderungen genügen und die dennoch vom Erzeuger nicht als Weißherbst deklariert werden. Weißherbst ist keine Pflichtbezeichnung und es obliegt dem Erzeuger, ob er die Angabe wünscht.
Rechtliche Grundlage des Weißherbstes
§ 32 Weinverordnung (zu § 16 Absatz 2 Satz 1 und § 24 Absatz 2 und 3 Nummer 5 des Weingesetzes)
* In welchem deutschen Anbaugebieten darf Weißherbst hergestellt werden?
Weißherbst darf in allen 13 Anbaugebieten angebaut werden!
Online ist leider immer noch vielerorts zu lesen, dass Weißherbst auf die sieben Anbaugebiete Ahr, Baden, Franken, Rheingau, Rheinhessen, Rheinpfalz und Württemberg beschränkt sei. Das ist seit dem 31. Januar 1993 nicht mehr der Fall.
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Euer Matthias Düsi