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Blogger, lasst euch nicht missbrauchen!

Ein Märchen vom bösen Wolf und gutgläubigen Rotkäppchen.

Es war einmal ein findiges Unternehmen. Es hatte die Idee, durch Täuschung und Unlauterbarkeit reich zu werden. Auf die Fahne schrieb sich der böse Wolf „Vorsprung durch Rechtsbruch“. Doch diese Fahne wurde nie öffentlich gehisst. Einige wenige wehrten sich dagegen. Deutsche Gerichte urteilten hier und da, größtenteils blieb das Unternehmen erstaunlich verschont. Nur die Negativpresse, die gab es auch. Also bedurfte es der Reinwaschung. Hierzu bediente sich der böse Wolf dem gutgläubigen Rotkäppchen, das sich, da gutgläubig, ausnutzen ließ. Was war geschehen?

Ein deutsches Unternehmen, das sich widriger Praktiken bedient, um an Geld zu kommen und das deswegen auch bereits gerichtlich verurteilt wurde, davon allerdings unbeeindruckt so weiter macht, bedient sich in den letzten Monaten stark der Blogosphäre, um sich ins rechte Licht zu rücken.

Schade, bedauerlich und bedrückend ist, dass so viele Blogger mitmachen. Bezahlte Bloginhalte sind nichts Neues. Blogger werden Produkte oder Dienstleistungen vorgestellt, über welche sie gegen Entgelt einen Artikel veröffentlichen. Blogartikel über oben erwähntes Unternehmen habe ich auf Anhieb über 30 gefunden und danach nicht weiter gesucht. Der Wortlaut der Artikel ist jedes Mal nahezu identisch. Es scheint, dass die Webetexte hier sogar vorgegeben wurden, damit die gemelkten Blogger nicht selbst texten müssen.
Warum macht das Unternehmen das? Dank der vielen „Pressemeldungen“ und Blogeinträge, werden die negativen Nachrichten über das Unternehmen überdeckt. Eine Recherche ist nun etwas aufwendiger.

Das besondere „Problem“ hierbei ist, dass die Dienstleistung des Unternehmens, soweit auf der eigenen Seite nachvollziehbar, tatsächlich als gut und innovativ gesehen werden kann. Es schien aber keiner Blogger, der den Werbeartikel online stellte, über das Unternehmen und dessen Angebot recherchiert zu haben. Hätte das jemand getan, wäre er fündig und aufmerksam geworden. Aufmerksam auf die unlauteren Machenschaften und die Abzocke. Schade, dass dies aus blieb und für wenige Cent oder Euro ein Unternehmen gepusht wird, das es bei weitem nicht verdient.

Erhält man einen neuen Rasierer oder DVD-Player zum Testen, kann man sich das Produkt ansehen, ausprobieren, vergleichen, bewerten und einen Artikel darüber schreiben. Bei abstrakten Dienstleistungen, deren Vertragsverhältnisse von außen so nicht oder nur erheblich schwer durchschaubar sind, verhält sich dies allerdings anders.

Liebe Konbloggerinnen und Konblogger. Verkauft euch nicht so billig und vor allem lasst euch nicht für Werbung für Dienstleistungen/Produkte verkaufen, die ihr so wahrscheinlich nicht hättet bewerben wollen! Zumindest nicht, wenn die „Werbung“ wie eine pesönliche Empfehlung aussieht. Fragt nach, hinterfragt und recherchiert ein wenig. Zugriff auf die juristischen und Urteilsdatenbanken hat freilich nicht jeder, aber 2 Minuten „googlen“ hätten hierfür vorliegend bereits ausgereicht.

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Aktualisierung: 27.01.2011 Links zum Thema Schleichwerbung in Blogs via kLAWtext:

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Aktualisierung: 31.01.2011

Stay blogged.

Bestürzt,

Euer Matthias

Den Namen des Unternehmens oder sonstige Hinweise darauf werde ich nicht geben. Auch nicht auf Anfrage per Mail. Die Kommentare will ich hierzu nicht überwachen müssen, weswegen ich sie deaktiviere. Danke für Euer Verständnis.