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Lebenszeilchen

Beichte online

Da kommt man nichts Böses ahnend und sündenfrei nach Hause und dann wird man zur Beichte aufgerufen. Wer sich so etwas anmaßt? Klick mich. Ich, als bekennender Protestant muss ja mit der Entklerikalisierung der Beichte und mit dem in den Vordergrund stellen des schenkenden und vergebenden Gott in Christus Jesus, nicht zur Beichte, kann es jedoch. Nun versuche ich also, rechtlich Unerhebliches zusammenzutragen.

Wir logen als kleine Kinder (gerade mal Grundschule, würde ich tippen) eine alte neugierige Dame an und erzählten ihr, dass ein Freund von uns unser dritter Bruder sei.

In selbigem Alter stahlen wir Muscheln, die der Dekoration eines Restaurants dienten, von außen allerdings durch das gekippte Fenster für Kinderhände nicht schwer zu erreichen waren.

In Zeiten, in denen öffentliche Münzfernsprecher eine ähnlich hohe Dichte, wie heute Dönerbuden, aufwiesen, telefonierten wir mit einem, der das Geld wieder zurückgab.
Zeitsprung.

Zu meinem Eintritt in die positive Religionsmündigkeit (ab dem 14. Lebensjahr), stellte ich mich ergo selbst vom Religionsunterricht, in der Hoffnung, dass im kommenden, wie im vergangenen Schuljahr, dies zur Freistunde werden würde, frei. Dem war nicht so. In Religion lernt man auch mehr, also besuchte ich den Religionsunterricht wieder im folgenden Schuljahr.

In meiner Jugend war ich ein Raufbold und brachte meinen Mitmenschen nicht den angebrachten Respekt entgegen. Ich randalierte, trank, plünderte, raubschatzte und …

Ich habe andere immer bei mir abschreiben lassen. Die Quittung war, dass ich während Klausuren meist alleine saß und in Physik dabei erwischt wurde, was mich in der 11. Klasse die Note 1 kostete.

Den Übersetzungstext einer Lateinarbeit teilte ich zuvor meinen Mitschülern aus, dies ergab einen nie mehr erreichten guten Klassenschnitt.

Ich habe seit gut und gerne neun Jahren eine Musik-CD eines Freundes.

Zeitsprung.

Mir ist es egal, dass Pluto kein Planet mehr ist. Er war schon immer ein Arschlochplanet.

Ich bin ignorant, eingebildet und versuche so frei zu leben, dass ich nur das tue, was ich auch vor mir vertreten kann.

Ich gestehe, dass mir nicht schlimmes einfällt, das ich in den letzten Jahren getan haben könnte, was nicht strafrechtlich relevant wäre, also somit hier zur Erwähnung kommen könnte.

Beichte, André, beichte!

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