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Sekt: Flaschengärung vs klassische Flaschengärung

Sekt

Wieso Flaschengärung nicht gleich Flaschengärung ist. Worauf Ihr achten müsst und worin die rechtlichen Unterschiede liegen.

Es gibt drei übliche Herstellungsverfahren für Sekt:

  • traditionelle Flaschengärung bzw. klassische Flaschengärung
  • Transvasierverfahren (Umfüllungsmethode, wird auch mit „Flaschengärung“ auf dem Etikett angegeben)
  • Großraum-Verfahren bzw. Charmat-Verfahren

Wobei wir uns auf die ersten beiden Methoden konzentrieren. Die erste Methode wird in Deutschland üblicherweise als traditionelle oder klassische Flaschengärung angegeben. Die zweite Methode darf als Flaschengärung angegeben werden.

Worin liegt der Unterschied zwischen klassischer Flaschengärung und Flaschengärung?

Bei der klassischen Flaschengärung (traditionelle Flaschengärung, Méthode champenoise, Méthode traditionnelle, Champagnermethode) findet die zweite Gärung in der Sektflasche statt. Die Hefe wird durch Abrütteln in den Flaschenhals bewegt. Beim Degorgieren (Enthefen) wird der entstandene Hefepfropfen entfernt, ohne dass der Sekt die Flasche verlässt.

Beim Transvasierverfahren (Flaschengärung) findet die zweite Gärung wie bei der traditionellen Methode statt, die Enthefung erfolgt dann jedoch nicht mittels Abrütteln und Degorgieren, sondern nach Entleeren der Flaschen. Der Sekt wird anschließend im Drucktank dosiert und auf neue Flaschen gefüllt.

Anschaulich beschreibt der Verband Deutscher Sektkellereien diese Verfahren (Link).

Wie lautet die rechtliche Grundlage der Flaschengärung bei Sekt?

Die Antwort finden wir in der Verordnung (EU) 2019/33 im Artikel Artikel 53 Absatz 3 (Flaschengärung) bzw. Absatz 4 (klassische Flaschengärung).

Klassische Flaschengärung Transvasierverfahren
Zweite alkoholische Gärung in Flasche? JA JA
Zeit mindestens auf der Hefe? 9 Monate 90 Tage
Mindestherstelldauer von neun Monaten? JA JA
Degorgieren verpflichtend? JA NEIN

Stay blogged. 😎

Dein Matthias Düsi

Der Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Die Einträge dienen lediglich der Information, hier findet keine Rechtsberatung statt. Grundsätzlich muss bei rechtlichen Themen stets das Veröffentlichungsdatum hinsichtlich der Aktualität beachtet werden!