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Subversive Systeme. Poetische Transfiguration des Digitalen

Stadtgalerie Mannheim
Die Stadtgalerie Mannheim zeigt noch bis zum 30. November 2014 die Ausstellung „Subversive Systeme. Poetische Transfiguration des Digitalen“.

Die S-Quadrate stellen kein leichtes „Viertel“ dar. Weder für Mannheimer und schon gar nicht für Nicht-Mannheimer, die weniger in Versuchung falscher Romantisierung, s. Artikelfoto, geraten. Selbst Google scheute sich mit seinem Streetview Auto durch S 4 zu fahren. Einer der wenigen weißen Flecken in Mannheims Streetview Landschaft.

Unwegsam mussten wir uns unseren Weg durch den quälenden und beißenden Uringeruch durch die Einfahrt des Echilada bahnen. Fast geschafft. Nur noch an den großen Mülltonnen vorbei, deren Geruch uns gar erquickte und neuen Mut verlieh. Angekommen. Puh!

Zur Austellung.

„Subversive Systeme. Poetische Transfiguration des Digitalen“. Hochgestochene Titel sind ja fast die halbe Miete. Dennoch. Hingehen! Tut es. Auszüge stelle ich Euch gerne vor.

Die Mitarbeiterin muss für diese Ausstellung nicht nur aufschließen und das Licht einschalten. Es gilt viele (!) technischen Geräte wie Drucker, Beamer, Tablets, Kopfhörer, Lautsprecher in Betrieb zu nehmen. Wie die meisten wissen, keine so leichte Aufgabe. Doch es gelingt. Respekt. Mein erster Eindruck von dieser Ausstellung. So ein kleiner Raum und so viel Technik. Überall Dinge, die Bild und Ton werfen, krächzen, beepen, kratzen. Uff. Hier wird mir „am frühen Vormittag“ einiges abverlangt. Tief Luft holen. Sinne auf mulitmedialen Input ummünzen, Smartphone zücken und los geht´s.

Liebesbrief. Liebe. Virus. Quellcode Poesie.

loveletter
Der italienische Marxist Franco Berardi liest energisch Teile des Quellcodes des Loveletter Virus´ vor. Das war für mich mitreißend, hinreißend, poetisch.
Von [epidemiC]/Berardi „loveLetter.vbs reading

Beep! Interaktiver Abstand. VG0114.

Um Beep! zu erleben muss man sich dem rießigen QR Code nähern. Das Smartphone zücken, den QR Code Reader starten, dem QR Code anvisieren, drei Schritte zurück schreiten, der Code ist echt groß, und abdrücken. Hhhmm. Beep? Ok, Ton an. Nochmal. Ahhh, es beept tatsächlich. Cool.

Für VG0114 muss man wieder drei Schritte vor. Dann noch einen. Die drei Tablets sind nämlich vom Besucher selbst zu bedienen. Abstand aufgeben; berührungssensitive Interaktion zulassen. Mit der auf diesen Geräten aufgeteilten Partitur kann ich Töne und Geräusche über Lautsprecher ausgeben. Ich weiß nicht was kommen wird und gestalte meine eigene Kunst. Künstler und Zuhörer zugleich, hat Spaß gemacht. Die Packstationen der Post, die die Arbeit des Paketzustellens zum Teil auf den Kunden abwirft ist eine ähnliche Kunst.
Von Volker Hartmann-Langenfelder

Endlose SMS auf Holz.

SMS auf PapierDie SMS Kommunikation eines gesamten Jahres zwischen zwei Menschen wird mit einem Nadeldrucker nach und nach auf Endlospapier gedruckt. Die von dem Drucker erzeugten Töne binden sich fast schon harmonisch in die des Austellungsraumes ein. Digitale/Analoge Tonkunst. Digitale Nachrichen werden verkörpert. Zunächst Intimes wird öffentlich gemacht.
Von plan b, Daniel Belasco Rogers und Sophia New

Den Rest müsst Ihr selbst erkunden.

Stay blogged. 😎

Euer Matthias Düsi