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Lebenszeilchen

Verpuffter Frust?

Mir kommt es so vor, als würde viel zu viel „Protest“ verpuffen. „Richtige“ bzw. „zielführende Protestenergie“ wird auf dem Sofa liegend in faule Ersatzhandlungen umgeleitet, die bestenfalls kurzfristig ein gutes Gefühl verleihen.

(Bürgerlicher) Unmut über gesellschaftliche, politische, unternehmerische und gesetzgeberische etc. pp. Missstände wird nicht auf die Straße und wirkungsvoll an die verantwortlichen Stellen gebracht. In Likes, Shares, Retweets, +1, ePetitionen und E-Mailaktionen über online Formulare verpufft Energie durch einen Klick. „Klick“ klingt noch zu energiegeladen. Meistens dürfte es eine sanfte, nein ultrasofte kaum aber gerade noch Berührung eines Bildschirms sein. Das war es. Pflicht getan.

Was soll schon ein Like eines auf Facebook gestellten Bildes bringen, auf dem reißerisch scheinbar ein Missstand aufgezeigt wird? Was nützt es, wenn, wie aktuell Zalando, geshitstormt (gruselige Wortkreation) wird. Wann ist denn schon welches noch so „irrelevante“ Thema nicht voll trending bei Twitter? W&V schreibt es in dem zuvor verlinkten Artikel genau richtig: „In den sozialen Netzwerken entlädt sich dennoch wie gewohnt die Empörung der Nutzer„. Wie gewohnt! Das erschreckt doch niemanden mehr. Schon gar nicht die Verantwortlichen. Und zudem ist die Energie damit entladen. Das sehe ich an der Stelle wie der W&V Redakteur.

Oder? Wie viele große Unternehmen bekamen in Folge solcher ach so schlimmen „Shitstorms“, die so schnell vergessen sind, wie sie entstanden, die harte Konsequenz der Konsumenten zu spüren? Gibt es Untersuchungen der Wirkung in dieser Form geäußerten Protests?

Ich weiß, ein Text mit vielen Anführungszeichen; ist ja auch „nur“ ein Gefühl.

Stay blogged. 😎

Euer Matthias Düsi

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