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E-Mail für Dich

Die Daten in Klammern sind nachträglich eingefügt.

(16. April) Sehr geehrte Frau XXX,

es scheint mir, als würden meine Mails grundsätzlich nicht gelesen werden. Ich fühle mich unverstanden.

  • In meinem ersten Hilfegesuch (2. April) über das Webformular beschrieb ich mein durch das bekannte Vista Update verursachte Problem
  • In der Antwortmail (9. April) bekomme ich einen Lösungsvorschlag, der nicht zu meinem Problem passt
  • In einer zweiten Mail von Ihnen (15. April), mit dem Betreff „…After Vista Update solw startup“, bitten sie mich um Feedback, ob das Troubleshooting mit der Überschrift „Durchführen eines sauberen Neustarts auf einem Windows XP-Computer“ hilfreich war
  • In meiner Antwort (16. April), die ich verfasste, um jetzt Ihnen zu helfen, schildere ich umfangreich, dass der Lösungsvorschlag nichts mit meinem Problem zu tun hatte und, dass ich meine Festplatte (gemäß MS Knowledge Base Artikel) als letzte Rettung formatiert (formatiert, das heißt formatiert) habe. Die Formatierung war das, was ich in meiner ersten Nachricht nachfragte, ob es umgangen werden kann
  • In Ihrer letzten Antwort (16. April) bitten Sie mich, Ihnen Logdateien des beschädigten Systems zu senden

Obgleich sich unser reger Mailkontakt sicher zu einem lebhaften Austausch entwickeln kann, im Laufe dessen wir einander ewige E-Mail Liebe und Treue schwören („E-Mail für Dich“, USA 1998), sehe ich augenblicklich keine gewinnbringende Zukunft für uns. Sie „hören“ mir nicht zu. Dabei beschreibt doch schon Schulz von Thun eindrucksvoll in seinem dreibändigen Werk „Miteinander Reden“ (rororo 2001 – besonders zu Empfehlen Bd 1: Störungen und Klärungen), wie wichtig Kommunikation in einer Beziehung ist.

Aus Empathiebezeugung könnten Sie mich zumindest etwas bedauern. Schilderte ich doch ausführlich die Aufwendungen meiner kostbaren Zeit und meines Geldes, verursacht durch das schädigende Vista Update. Ein mitfühlender Blick, ein Blumenstrauß, eine Lizenz für den jetzt schon herbeigesehnten Vistanachfolger…

Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Unsere Konversation und die strikte Nichtbeachtung meines Anliegens vollbrachte es zumindest, meinen Groll in Zuversicht zu wandeln. Zuversicht, bei Ihnen doch vielleicht Gehör zu finden. „Jede Freude füllt, jeder Schmerz leert dich, aber in jener hat noch Sehnsucht Platz, in diesem noch Zuversicht.“ – Jean Paul, Bemerkungen über uns närrische Menschen (2. Band, Februar 1793).

Ich harre Ihrer Antwort, Frau XXX.

Mit freundlichen Grüßen

Matthias Düsi

Gemäß E-Mail vom 22. April ist der Vorgang „abgeschlossen und archiviert“. Ob ich dieses Mal auch der Bitte um Feedback nachkomme, muss ich mir noch mal überlegen. Interessant ist, dass auschließlich meine letzte, hier zitierte, Mail (zumindest größtenteils) gelesen wurde. Die vorangegangenen offensichtlich nicht.

Stay blogged. 😎

Weiterführende Links:
Vista Aprilscherz
Neues Vista Update verursacht USB Probleme

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