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Lebenszeilchen

Steinbock sucht Playmate

Zug fahren kann nicht nur furchtbar nervtötend, geistig erschöpfend und stickig sein. Nein. Schafft man es trotz aller Bemühungen wie das Zuheben der Ohren und zeitgleichem Summen sowie ein repetierendes Aufstampfen mit dem Fuß nicht, sich den lebensmüden Gesprächen anderer Fahrgästen zu entziehen, muss man sich Sätze wie: „Ich habe früher mit einem Steinbock zusammen gewohnt und ich wohne jetzt wieder mit einem Steinbock zusammen„, anhören. Frosch sucht Fön scheint out zu sein. WG-Gesuche haben sich, wie es scheint, in ihrem Wortlaut auch geändert:

Immanente Schütze-Frau sucht Planetenkonstellationsadäquaten Mitbewohner zur Gründung einer harmonischen, spirituell-esoterischen wie gnostischen Gemeinschaft.

Viele sinnlose Gespräche, laute Schulklassen, schlafende Arbeiter und unzählige Stunden weiter endlich wieder in Mannheim. Schon wackelt ein nicht unansehnlicher Hintern vier Schritte voraus. Wenige Zentimeter oberhalb des Hinterns ist eine große Schrift zu lesen. „Mannheimer Playmate“ sowie der Name des Häschens. Beeindruckend. Auch, wenn der Aufdruck streng nach selbst gemacht aussieht. Unser selfmade-Bunny hat auch einen Begleiter. Würde ich dem für sein scheinbares Alter nicht unerheblich zu groß Geratenen einen Namen geben müssen, entschiede ich mich für Timmi. Timmi weiß auch, wie er sein Häschen bei Laune hält. In unvergleichlich charmanter Manier weiß Komikus souverän seinen Lieblingswitz locker in die Runde zu werfen und erkundigt sich gewieft, warum denn Blondinen dreieckige Särge hätten.

Das haut rein. Ich steige nicht mit ihnen zusammen in eine Bahn. Ich laufe. Laufe weiter. Da! Die Rettung. Der Rhein.

Ich denke Ähnliches wisst ihr sicher auch aus dem Lebensbereich des öffentlichen Verkehres zu erzählen?!

Stay blogged. 😎

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